Im Rahmen des „White Raven Festivals“ stellen Kinder- und Jugendbuchautoren aus aller Welt Schulen ihre Werke vor, um interkulturelles Lernen zu fördern. In diesem Jahr war eine Autorin zu Gast, die teils fiktional, teils biografisch die Geschichte eines jungen Mädchens schildert, welches in Deutschland aufwächst, sich ihrer chinesischen Abstammung jedoch nicht bewusst ist. Mini, so der Name der Hauptfigur, ist als eine der vielen „Boatpeople“ nach Ende des Vietnamkriegs nach Thailand geflohen und in der nordrheinwestfälischen Stadt Herford aufgewachsen. Sie fühlt sich ganz als Deutsche und wird erst auf ihre Vergangenheit gestoßen, als ihr Onkel Wu aus Australien sie und ihren Vater in Deutschland besucht. Mini wird so mit der chinesischen Kultur konfrontiert und damit zwangsweise auch mit sich selbst.
Das Buch beschäftigt sich mit der Frage nach der eigenen Herkunft und ihrer Auswirkung auf das Hier und Jetzt. Auch die Lesung von Que Du Luu war ganz auf das Thema Identitätsfindung ausgerichtet. Zuerst stellten drei Schülerinnen der neunten Klassen kurz die Jugendbuchautorin vor. Anschließend gab Que Du Luu einen kurzen Einblick in den Inhalt des Romans. Dem folgte eine Lesung dreier ausgewählter Textpassagen, nach denen die Autorin immer wieder Fragen an das Publikum stellte und damit die Schülerinnen animierte, sich mit der Thematik Interkulturalität auseinanderzusetzen.
Nach den Lesungen bekamen die Mädchen die Gelegenheit, Que Du Luu mit Fragen zu löchern. Interessant für die Schülerinnen waren genauere Informationen zu der Vergangenheit der Autorin und über ihre schriftstellerische Arbeit, welche Frau Luu ausführlich beantwortete.
Die Buchhandlung Fischer machte es möglich, den Roman zu erwerben, den Que Du Luu anschließend gerne signierte.
Vanessa Kocher und Marina Schneider