„Habt ihr schon mal einen Juden gesehen und wisst ihr, was sie ausmacht?“ So begann Ilan Katz seinen Vortrag über jüdisches Leben, ihre Sitten, jüdische Weisheiten und das Land Israel. Der Referent, selbst pensionierter Lehrer aus Israel, sucht besonders die Begegnung mit Schülern. Seit seiner Pensionierung widmet er sich den Jugendaustauschprogrammen zwischen Israel und Deutschland.
Die Schüler wurden schnell von dem engagierten Vortrag in den Bann gezogen. „Kennt ihr jüdisches Leben?“, fragte er die Schüler, die auch einiges aus dem Religionsunterricht schon kannten. "Ja, Jesus! Er war ja selbst Jude." Er erzählte von jüdischen Sitten, wie wichtig diese sind, da man sich als einzelner Mensch zu einem Volk dazugehörig fühlt, wenn man sich an gemeinsame Regeln und Normen hält. „Das sei enorm wichtig für die eigene Identität“, führte Katz aus. "Am Ruhetag der Juden, dem Sabbat, ruht zum Beispiel für 24 Stunden fast das komplette Leben im ansonsten hektischen Treiben von Tel Aviv und Jerusalem. Kein Busverkehr, kein Flieger kann starten oder landen, alle Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Man kann die Ruhe förmlich fühlen, die sich in der ganzen Stadt ausbreitet.“
Er stellte Fragen wie: "Wusstet ihr, dass die Wurzeln eures Glaubens jüdisch sind? Warum ein Austausch mit einem Land, das einst unsere Familien in Konzentrationslager umgebracht hat?“ Er sprach viel von Austausch, Dialog und Versöhnung. Außerdem erzählte er von seinem Heimatland, hob die ökonomische Landwirtschaft hervor und den Reichtum, den seine jüdischen Landsleute aus verschiedenen Kulturen in dem kleinen Land ausleben. Dazu zählt sicher auch die einmalige Situation, dass drei große Religionsgemeinschaften, die den Glauben an einen einzigen Gott vertreten, in Israel ihren Ursprung haben: Juden, Christen und Muslime. Als Beispiele dienen die jeweiligen Hauptheiligtümer: die Grabeskirche, die Klagemauer und der Felsendom. "Alle drei stehen in Jerusalem auf einer Fläche von weniger als einem Quadratkilometer."
Besonders eindrucksvoll für die Schüler war sicher, hier nicht nur Informationen aus irgendeiner Zeitung oder Nachrichtensendung zu erhalten, sondern von einem jüdischen Menschen, der sein ganzes Leben in Israel verbracht hat.