Licht und Schatten, zwei Seiten unserer Wirklichkeit, wurden dabei näher ins Auge gefasst. Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler in der Klassenstunde in verschiedener Weise Gelegenheit, Licht und Schattenspiele auszuprobieren und sich darüber Gedanken zu machen, was in ihrem Leben Licht und was Schatten ist. Was sind die Dinge, die mich wie ein Schatten verfolgen, Dinge, die mir jemand angetan hat, Dinge, die ich jemandem angetan habe, Dinge, für die ich gar nichts kann, Krankheit, mit der ich geboren wurde und was sind die Probleme, die ich habe? Wohin damit?
Die Kinder und Jugendlichen hatten das Angebot, sich mit biblischen Geschichten oder einem Klagepsalm zu beschäftigen, die diese Schatten im menschlichen Dasein aufgreifen. Die Schülerinnen und Schüler mancher Klassen haben sich gegenseitig ihre Sonnenseiten zugesagt oder zugeschrieben – auch das macht Mut und Vertrauen in die eigenen Stärken.
In der anschließenden Andacht ging es um einen Mann, der auf vielfältige Weise versuchte, seinen Schatten loszuwerden. Es gelang ihm nicht, bis ihm einer sagte: „Du musst dich nur in den Schatten eines Baumes stellen.“ Und tatsächlich: Da war der Schatten weg.
Stellen wir uns vor, der Baum sei ein Kreuz. Wer sich in den Schatten des Kreuzes stellt, wird seinen Schatten los. Jesus ist für uns gestorben, für unsere Schatten, für unsere Schuld. Wir können sie ihm ans Kreuz legen, sie ihm sagen, da werden wir sie los. Weil er unsere Schuld vergibt und unsere Lasten auf sich nimmt, weil er sie mitträgt. So kann es uns leichter werden.
Als Zeichen dafür konnten die Schülerinnen und Schüler einen Stein – und so symbolisch das, was sie bedrückt – unter dem Kreuz ablegen.
Anja Sievert